Festung Bourtange

200.000 Kugeln

Die Festung Bourtange wurde Ende des 16. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage im Achtzigjährigen Krieg errichtet. Von ihren Bastionen aus konnte man in alle Richtungen nach dem Feind spähen, oder besser gesagt: den feindlichen Truppen dabei zusehen, wie sie gnadenlos im Morast versanken. Ein Jahrhundert später gelangte Bourtange durch Hauptmann Prott zu gewissem Ruhm. Der feindliche Bischof Bernard van Galen, in Groningen als „Bomben-Bernd“ bekannt, versuchte Prott zu bestechen, indem er ihm 200.000 Gulden oder ein Landgut in Westfalen anbot, wenn dieser die Tore öffnete. Der Überlieferung nach war Protts Antwort eindeutig: „200.000 Kugeln kannst du haben!“ Die Festung überstand den darauf folgenden Angriff und der Feind musste sich zurückziehen.

Bewohnte Geschichte

Bourtange ist heute komplett im Originalzustand restauriert, einschließlich aller Wälle, Grachten und der rot gestrichenen Zugbrücken. Die Geschichte um den heldenhaften Hauptmann Prott wird jedes Jahr in einer großen Schlacht nachgespielt. Ansonsten ist Bourtange ein normales Dorf mit ganz normalen Einwohnern, und das war früher schon genauso: In der Festung wohnten außer den Soldaten mit ihren Familien auch Bürger, die verschiedene Hilfsarbeiten übernahmen. Viele der damaligen Gebäude können noch heute besichtigt werden, zum Beispiel die alte Schule, die Kirche und die Mühle. Ein Besuch der Festung Bourtange ist eine wahre Reise in die Vergangenheit.

Zeitreise

In der Festung Bourtange kann man gut den ganzen Tag verbringen. Es gibt verschiedene Rundgänge, nette Geschäfte, Einkehrmöglichkeiten und eine traditionelle Kerzenmanufaktur. Regelmäßig finden Veranstaltungen statt, von bunten Märkten bis hin zu realistisch nachgestellten Schlachten. Geschichtsinteressierte kommen hier ganz auf ihre Kosten: Ein Besuch in Bourtange ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, die in mehreren Museen anschaulich vermittelt wird. Um das nächtliche Festungs-Feeling zu erleben, kann man sogar in einer alten Bettnische übernachten. Und nicht erschrecken, wenn es unvermittelt mal knallt, denn jeden Sonntagnachmittag wird noch die alte Kanone abgefeuert.

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