Radeln Sie durch ein Stück besonderer Geschichte
"'Dieser Teil von Groningen ist für Feinschmecker. Wenn Sie den VeenkoloniËn eine Chance geben, werden Sie diese Gegend in Ihr Herz schließen.' "
Liebe auf den ersten Blick? Nicht jeder hat das mit den Veenkoloniën. Dieser Teil von Groningen ist etwas für Feinschmecker. Aber wenn Sie den Veenkoloniën eine Chance geben, werden Sie diese Gegend in Ihr Herz schließen. Jahrhundertelang lag das Land hier unter einer dicken Decke aus Hochmoor. Dieser Torf wurde seit dem Mittelalter abgebaut und als Brennstoff verwendet: Torf. Im neunzehnten Jahrhundert entwickelten sich die Veenkoloniën zur Wiege der Groninger Küstenschifffahrt und der Agrarindustrie. Die Plagge-Hütten sind zu diesem Zeitpunkt längst verschwunden. Es wird ein Gebiet voller Aktivität.

Veenkoloniaal museum
In Veendam sollten Sie unbedingt das Veenkoloniaal Museum besuchen. Hier tauchen Sie tief in die Torfgewinnung, die Kanäle, die Binnenschifffahrt, die reiche Agrarindustrie und den Schiffbau ein. Sozusagen alles, was die Veenkoloniën groß gemacht hat. Bei dem Gebäude handelt es sich um die alte Rijks Hoogere Burger School, die im niederländischen Klassizismus vom Rijksbouwmeester J.A. Vrijman entworfen wurde. Vergessen Sie vor oder nach Ihrem Besuch nicht, einen Spaziergang in der Umgebung zu machen. Dort finden Sie wunderschöne herrschaftliche Villen, von der Amsterdamer Schule bis zum Jugendstil. Auch der Juliana Park ist eine (grüne) Empfehlung, ebenso wie der Hirschpark um die Ecke des Museums. Er verrät die altehrwürdige Anziehungskraft von Veendam.
Borgercompagnie
Kilometerlang geradeaus fahren, ohne dass es langweilig wird. Das können Sie in Borgercompagnie tun. Entlang des Kanals des Banddorfs stehen beeindruckende Bauernhäuser aus dem Altertum. Die Bäume machen es besonders hübsch und belaubt. Die Geschichte des Dorfes geht auf das Jahr 1647 zurück. Damals festigt die Stadt Groningen ihren Einfluss auf die Veenkoloniën. Neun Bürger erhalten die Erlaubnis, hier Torf abzubauen. Sie schließen sich zu einer Gesellschaft zusammen. Und das erklärt auch gleich den Namen des Dorfes: borger (Bürger) Gesellschaft. Einer der 'borgers' ließ 1655 ein Landhaus bauen: veenborg Welgelegen. Müde vom Radfahren? Brauchen Sie dringend eine Pause? Oder haben Sie Lust auf einen Spaziergang? Dann tauchen Sie ein in den französischen Borggarten.
Die Pekelas
Pekel, das bedeutet doch einfach nur Salz, oder? Ja, in der Tat. Pekela ist also nichts anderes als eine Anspielung auf die Pekel A: ein brackiger Fluss im Torf, der seit Jahrhunderten von den Gezeiten des Dollarts beeinflusst wird. Im siebzehnten Jahrhundert begann hier der Torfabbau. Dann kaufte die Stadt Groningen fast das gesamte Land um die Pekel A. Zwei Jahrhunderte später, als der Torf verschwunden war, blühte das Gebiet auf. Schifffahrt, Handel und Landwirtschaft blühten auf. Auf dem Band von Pekela werden Sie den Zeugen dieser reichen Geschichte begegnen. Nehmen Sie die rohe Strokartonfabriek Free & Co oder die mächtige landwirtschaftliche Scheune De Volharding. Dass manche Menschen hier zu Wohlstand gekommen sind, zeigt die Villa Elsa, die 1902 erbaut wurde. Hier würde jeder gerne leben. Und dann vergessen wir fast die Kapitänshäuser und die Houtzagerij Nooitgedacht: eine Erinnerung an die florierende Schifffahrt und Holzindustrie.