Herrschaftliche Gutshöfe
Reiche Bauern, arme Knechte
Überall in Oldambt sehen Sie Bauernhöfe mit einer Art schlossähnlichem Vorderhaus. Es sind die Häuser der wohlhabenden Gentleman-Bauern von vor über einem Jahrhundert. Der Getreideanbau brachte ihnen enormen Reichtum ein. Die Bediensteten sahen davon wenig. Die Bauern selbst hingegen genossen ihn in vollen Zügen.
Reichtum für den Chef
Das Geld, das mit dem Getreide verdient wurde, gab der Region einen großen Aufschwung. Vielerorts stieg dieses neue Geld den Bauern zu Kopf. Sie ließen sich als 'Gentleman-Bauern' bezeichnen und begannen Dinge zu tun, die ihrem neuen Status entsprachen. Tennis spielen, zum Beispiel. Einige Gentleman-Bauern händigten ihren Arbeitern den Lohn nicht aus, sondern verstreuten ihn auf dem Hof. Sie verbeugten sich vor dem Chef und sammelten ihr Geld zusammen. Im Winter saßen sie dann arbeitslos zu Hause. In der Zwischenzeit nutzten die Herren Bauern ihre Gewinne, um riesige Paläste mit riesigen Scheunen zu bauen. Ganz Oldambt ist immer noch voll von ihnen.
Boerderij Hermans Dijkstra
Ein solcher Gutshof ist der boerderij Hermans Dijkstra in Midwolda. Selbst der Garten mit seinen verschlungenen Wegen und Wasserspielen sieht noch genauso aus wie in seiner goldgelben Blütezeit. Auch auf diesem Bauernhof war der Bauer streng. Er duldete keinen Widerspruch und das Vertrauen war begrenzt. Wenn Geld ausgetauscht werden musste, schickte er lieber ein Kind zum Krämer als einen seiner Arbeiter. Heute beherbergt das monumentale Bauernhaus ein Restaurant. Am Nationalen Tag des Kulturerbes, dem zweiten Samstag im September, ist die gesamte Anlage dem bäuerlichen Leben der Vergangenheit gewidmet. An diesem Tag stap Sie ein in diese für Oldambt so prägende Epoche.
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